Richtung Portugal
So, es wird mal wieder Zeit. Nach meiner Rückkehr aus Tansania im Mai, wollte ich ja eigentlich mein Womo und das Motorrad verkaufen und für wenigstens ein Jahr nach Afrika gehen. Ich konnte aber meine Preisvorstellungen beim Wohnmobil nicht durchsetzen. Es bestand auch wenig Interesse an einem Einsitzer, die meisten Leute reisen halt zu zweit. Also habe ich mal alle Öle gewechselt und die restlichen Arbeiten beendet. Das Motorrad hat eine neue Felge und neue Reifen bekommen. Ein alter Schulfreund hat mir etwas geholfen, Danke. Jetzt bin ich, Ready to go.
Wohin ? Erst wollte ich nach Schweden und mir den " Indian Summer " in Lappland ansehen, um danach Richtung Süden weiter zu fahren. Ich befürchte aber, das bei steigenden Corona Zahlen im Herbst, das Reisen auf der Iberischen Halbinsel wieder schwieriger werden könnte. Also fahre ich lieber mal gleich dort hin. Ich habe mich zum 05.09.21 abgemeldet, Wohngeld beantragt und könnte morgen losfahren. Jetzt haben sich aber noch kurzfristig Probleme mit der meiner Wohnung ergeben. Es kann passieren, dass ich doch noch kurzfristig ausziehe. Das wird sich am Montag klären. Ich habe ja noch vier Wochen Zeit, bis meine Krankenversicherung in Deutschland erlischt. Das nennt sich nachgehender Leistungsanspruch.
Schmerzhafter Start
Am Montag hatte ich heftige Zahnschmerzen und bin zum Arzt gegangen. Danach wurde es aber eher schlechter als besser. Also bin ich am Dienstag wieder hin. Ich bekam Antibiotika, doch nichts besserte sich. Am Mittwoch den 15.09 bin ich dann trotzdem losgefahren, nach Schierke zum Brocken, 350 km.
Am Bahnhof der Kleinbahn kann man für 6 € ein Tagesticket kaufen und auch über Nacht stehen. Am nächsten bin Tag ich losgezogen. Meine Zahnschmerzen nerven mich nach wie vor.
7 km Onway, also ca. 15 km hin und zurück. Der Weg führt anfangs immer an den Gleisen der Kleinbahn entlang und ist bequem zu laufen. Nachher kommt ein anstrengenderer Abschnitt mit vielen großen Steinen. Auffällig waren die vielen kahlen Bäume am Wegesrand.
Nach drei Stunden habe ich den Gipfel erreicht. Es herrscht Massentourismus und alles ist in Nebel gehüllt. Mir ist kalt und meine Zähne rebellieren auch. Ich mache ein paar Fotos und steige wieder ab.
Als ich nach 5 Stunden wieder unten ankomme, bin ich fix und fertig. Der alte Mann schafft auch gar nichts mehr. Ich falle ins Bett und schlafe 4 Stunden. Am nächsten Morgen muss ich wieder zum Zahnarzt, es geht nicht anders. Im Landkreis ist gerade Fortbildung für alle Zahnärzte und so sind die meisten Praxen geschlossen. Mit etwas Glück finde ich jemanden, der das Ding endlich zieht. Ich hoffe, dass es das jetzt endlich gewesen ist oder fast. Auf dem Röntgenbild ist noch eine Karies zu sehen. Die sollte ich noch in Deutschland machen lassen.
Ich fahre in den Ruhrpott und besuche Verwandtschaft. Die Situation erweist sich als etwas schwierig, da ich ungeimpft bin und ein Familienmitglied dort an einer schwer Lungenkrankheit leidet. Ich bleibe zwei Nächte, betrete aber nicht das Haus und halte Abstand. Ich fahre weiter und mache einen Umweg über Trier. Das Womo parke ich in den Weinbergen.
Am nächsten Morgen gehe ich wieder zum Zahnarzt. Der Erste gibt mir einen Termin für in drei Tagen, der Zweite macht es gleich. Allerdings ist er etwas verwirrt und spritz mir die Narkose erst in den Unterkiefer, obwohl ein Zahn im Oberkiefer behandelt werden soll.
Nachmittags war ich in der Stadt, Dom, Marktplatz, Geburtshaus von Marx
Auf nach Frankreich
von Trier nach Ault 550 km
Ich bin zeitig wach, mache Frühstück, zahle für meinen Stellplatz und fahre los. Zuerst geht es zum Einkaufen, dann in den Baumarkt neues Propangas kaufen und schließlich noch einen Schnelltest machen. Laut Internet brauche ich diesen beim Grenzübertritt, doch ich bezweifle, das dort jemand kontrolliert. Nach 30 Minuten bin ich in Luxemburg.
Der Diesel kostet hier 20 c weniger, also Oberkannte - Unterlippe und die Kanister werden auch voll gemacht. Weiter fahre ich über Belgien, da in Frankreich die Autobahnen Maut kosten.
Eigentlich wollte ich kurz vor der französischen Grenze übernachten, aber den Platz den ich mir auf Park4night ausgesucht hatte war von einem Volksfest belegt gewesen. Also habe ich die restlichen Kilometer bis zum Atlantik auch noch runtergerissen und bin gegen Abend in Le Treport angekommen.
Froonkreich, Froonkreich