Atlantikküste - Le Treport
- Als ich gegen Abend mein Ziel erreiche, ist der kommunale Zeltplatz gesperrt. Schade, er liegt am Meer. Also suche ich weiter. Der erste Campingplatz wollte 20 €, muss nicht unbedingt sein und der Zweite wollte 22 € und einen Test sehen, nein Danke. Dann entdecke ich einen dieser Parkplätze, wo man sein Womo hinstellen kann. Er liegt leider mitten im Industriegebiet, 10 Minuten bis zum Strand, ohne Dusche oder Toilette und ist so lala. Dafür kostet er mit Strom nur 8,80 € pro Nacht und der ALDI ist direkt neben an. Das Gute ist ich kann beim Kochen Gas sparen, denn ich habe nur 10 kg und in den kommenden Ländern soll es schwierig sein, die Flasche füllen zu lassen. Passt also ! Ich mache noch einen Spaziergang zum Strand und gehe dann zeitig ins Bett.
Am nächsten Morgen bin ich dann auch zeitig wach und fahre eine Runde mit dem Motorrad. Ich entdecke nur wenige Kilometer weiter einen Stellplatz an den Klippen direkt über dem Meer. Er ist aber immer voll, wie ich höre. Überhaupt scheint ganz Frankreich mit dem Womo unterwegs zu sein. Viele tragen eine Maske in der Öffentlichkeit, manche sogar wenn sie alleine im Auto fahren. Ich habe mir eine französische SIM Karte gekauft, 50 GB, 1 Monat, 10 €.
Nach drei Tagen geht es weiter Richtung Westen nach Etretat.
Etretat
Es ist nicht weit zu fahren, nur etwa 150 km. Ich stelle mein Womo auf einen großen Parkplatz ohne Serviceleistungen, direkt am Meer und neben der Steilküste . Er kostet nix. Als ich am Nachmittag ankam regnete es leicht und alles war Grau in Grau. Doch bis zum Abend klarte es auf und ich erlebte einen wunderbaren Sonnenuntergang.
Auch hier gibt es wieder diese weißen Kreidefelsen und am Strand liegen Unmengen an Hühnergöttern herum. Und sogar einen Steinpilz habe ich gefunden.
Am Nächsten Tag fahre ich in die Stadt und schaue mir die berühmten Felsenformationen an.
Leider habe ich diesen Ordner in der Kamera versehentlich gelöscht und so blieb mir nur dieses Handyfoto. Ich wollte mir auch den Garten "LES JARDINS D’ETRETAT" an sehen. Aber hier wollte man einen Test sehen, der nicht älter als drei Tage ist. Also konnte ich nur etwas über den Zaum schauen. Im Netz habe ich diese Fotos gefunden.
Heute ist Wahlsonntag in Deutschland. Hier ist sonniges Wetter und so mache ich einen Ausflug nach Le Havre. Als erstes finde ich einen riesigen Brocken Gold am Strand. Leider ist er zu schwer, ich kann ihn nicht mitnehmen.
Dann fahre ich über die beiden mächtigen Brücken, welche die Seine überspannen. Für Motorräder wird keine Maut erhoben, gut. Und ich erkunde noch etwas die Umgebung.
Nach vier Tagen verlasse ich meinen Stellplatz und fahre weiter zum Obama Beach.
Omaha Beach
Ich beziehe Quartier in Formigny auf einem Bauernhof, 10 € mit Strom, Dusche und WC. Das kann man nicht klagen.
Es ist Nebensaison und so halten sich die Besucherzahlen in Grenzen. Der Strand ist schön, groß und breit. Er macht so gar nicht den Eindruck eines Schlachtfeldes und wenn man bedenkt, dass an dieser Stelle Zehntausende ihr Leben verloren haben, dann wirkt es schon etwas grotesk, wenn heute die Kinder im Wind segeln lernen. Ich bin dankbar, dass ich jetzt hier sein darf und nicht damals hier sein musste.
Ich fahre zum amerikanischen Friedhof. Auf dem Parkplatz sehen kaum Fahrzeuge. Am Informationszentrum stehen zwei Polizisten. Sie deuten mir an, dass ich eine Maske zu tragen habe, auch im Freien. Ich winke ab und kehre um.
Ich fahre zum amerikanischen Friedhof. Auf dem Parkplatz sehen kaum Fahrzeuge. Am Informationszentrum stehen zwei Polizisten. Sie deuten mir an, dass ich eine Maske zu tragen habe, auch im Freien. Ich winke ab und kehre um.
Es gibt mehrere Musen mit Kriegsgerät. Das ist aber nicht so meine Sache. Auf dem Rückweg sehe ich dann noch ein Hinweisschild zum Friedhof der Deutschen. Er liegt etwas außerhalb an der Autobahn. Hier steht keine Polizei und ich kann ungehindert umhergehen.
Le Mont Saint Michel
Es ist ein grauer, regnerischer Tag als ich von Grandcamp-Maisy nach Saint Michel aufbreche. Ich hatte in dem kleinem Küstenort einen Waschsalon entdeckt und wollte einen Hauswirtschaftstag einlegen. Der Stellplatz kostete 10 € mit Strom. Als ich alles erledigt hatte , bin ich noch etwas durch den Ort gestreift und habe einen Großeinkauf erledigt. Sehenswert ist diese Skulptur gewesen.
Am nächstem Tag ist weiterhin alles Grau in Grau. Doch laut Wetterbericht soll es ab Mittag aufheitern. Und so kam es auch. Ich bin erst mit dem Motorrad herumgefahren und habe versucht einen Blick auf das Bauwerk aus den unterschiedlichsten Positionen zu bekommen. Viele Wege sind privat und gesperrt, aber mit dem Motorrad ist man ja sehr flexsibel.
Am spätem Nachmittag habe ich das Womo auf dem offiziellen Parkplatz abgestellt. Es waren gut 50 weiter Camper hier gewesen. Gegen Abend bin ich die 4 km zur Abtei gelaufen und habe alles besichtigt.
Ein gelungener Tag
Dune de Pilat
Ich bin gestern 650 km Richtung Süden gefahren, das Meiste davon ca. 550 km auf der Autobahn ohne Mautgebühren. Allerdings kostet der Diesel mittlerweile 1,50 €. Da bluten schon mal die Augen an der Zapfsäule. Jetzt bin ich ganz im Süd - Westen von Frankreich an der Dune de Pilat. Ich habe einen herrlichen Stellplatz unter Bäumen, am Meer gefunden. Ich kann es vom Bett aus hören und sehen. Ich denke ich werde ein paar Tage bleiben, Motorradtouren machen, gut Essen und die Zeit genießen. Es stehen noch ein paar Leute hier die nach Spanien wollen. Wir tauschen Erfahrungen aus.
Es ist deutlich wärmer geworden. Zu Mittag scheint die Sonne richtig heiß und man muss sich in den Schatten zurück ziehen. Der Wind ist aber kalt und bringt angenehme Abkühlung.
Es gibt einen herrlichen Sternenhimmel hier.
Nach einigen Tagen ziehe ich weiter, aber nur etwa 50 km. Ich tingele von einem Stellplatz zum anderen und bleibe immer ein paar Tage. Meist liegen die Plätze nicht weit vom Strand in kleinen Kiefernwäldern . Sie kosten in der Nebensaison oft nur 9 €, sind mit Strom, Wasser, Abwasser und Klo. Nur die Dusche fehlt. Ich erhitze aller zwei Tage Wasser auf dem E-Kocher, fülle es in einen Kanister und fahre mit dem Motorrad in einen Wald etwas abseits. Dort ziehe ich den Kanister an einem Baum hoch und genieße die warme Dusche.
Die Küste hat die steilen Hänge des Nordens in die breiten Sandstrände des Südens getauscht. Überall tummeln sich Surfer, obwohl die Wellen sehr bescheiden ausfallen. Das Wetter ist optimal, so zwischen 24 und 28 °C zu Mittag in der Sonne. Der Wind ist kühl. Wolken gibt es kaum.
Der erste Monat ist rum und es wurde billiger wie erwartet.
Mittlerweile kann man die spanischen Berge schon am Horizont sehen. Es sind noch 50 km. Ich denke, morgen werde ich rüber fahren.