Ich bin kein Fan von Städten und schon gar nicht von Großstädten, aber La Paz ist etwas anderes. Schon die Einfahrt über den Highway 1 über El Alto ist beeindruckend. Die Stadt liegt in einem riesigen Tal und sie zieht sich von 3200 m bis auf 4100 Höhenmeter. Häuser, Treppen und Straßen klettern steil die Hänge hinauf und von jeder Dachterrasse hat man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und die Berge.
Es war etwas schwierig ein passendes Hotel zu finden. Die ersten Drei hatten kein Internet, dann waren einige zu teuer und andere hatten keinen Platz für mein Motorrad. Schließlich bin ich direkt am Busbahnhof ins Hostal Donde el Negro gezogen, 100 Bol, etwas laut, Internet schlecht, Blick - unbezahlbar.
Jetzt wohne ich bei Rodrigo, den ich über AirBnB gebucht habe. Es kostet auch 100 Bol, Internet ist super, ruhig, Blick von meinem Zimmer ist Null, aber es gibt eine Dachterrasse und von dort kann man den Sonnenuntergang sehr gut sehen.
Am nächstem Tag bin ich krank, wässriger Durchfall, Kopfschmerzen und krampfartige Bauchschmerzen. Es geht mir zwar nicht ganz so schlecht, wie in Vietnam, aber ich liege nur im Bett und habe nicht mal Lust Fußball zu schauen.
Am nächstem Tag bin ich krank, wässriger Durchfall, Kopfschmerzen und krampfartige Bauchschmerzen. Es geht mir zwar nicht ganz so schlecht, wie in Vietnam, aber ich liege nur im Bett und habe nicht mal Lust Fußball zu schauen.
Nach drei Tagen geht es wieder halbwegs und ich laufe mal zur Seilbahn. Man kann von Centrum bis hoch über die Stadt fahren und hat einen herrlichen Blick.
So, ich habe mal etwas nachgedacht. Aus verschiedenen Gründen ist es einfach sinnvoll, wenn ich meine Reise bis spätestens Dezember beende. Eigentlich würde ich ganz gerne nochmal einen Abstecher nach Namibia und Südafrika machen. Deshalb habe ich mein Motorrad im Netz annonciert und mich wegen einer Gelbfieberimpfung schlau gemacht. Dabei bin ich auf die Seite einer deutschen Schule in La Paz gestoßen. Ich find es toll hier und könnte mir auch vorstellen etwas länger zu bleiben. In Deutschland muss ich auch nur arbeiten gehen. Also habe ich mal angefragt, wie es mit einem Job als Erzieher im Kindergarten aussehen würde. Die Antwort war allerdings enttäuschen, es kam nämlich keine. Na gut, eigentlich habe ich ja eh was anderes vor. Allerdings scheint sich für mein Motorrad dieses Mal auch keiner zu interessieren. Ich werde also erst einmal bis Cusco fahren, Machu Picchu besuchen und dort wahrscheinlich nach Brasilien abbiegen, um über Argentinien Richtung Patagonien zu fahren. Oder als Alternative reise ich weiter Richtung Kolumbien mit dem Ziel bis Dezember wieder in Deutschland zu sein. Sollte doch noch jemand Interesse an meinem Motorrad finden, kann ich auch jeder Zeit nach Afrika fliegen. Schau ma mal.
Ausflüge
Muela del Diablo ( Zahn des Teufels)
Nachdem sich mein Magen wieder beruhigt hat, habe ich gestern einen Ausflug zum Muela del Diablo ( Zahn des Teufels) gemacht. Er liegt nur 10 km außerhalb der Stadt.
Seit einigen Tagen klappert irgendetwas am Motorrad, aber ich kann es nicht finden. Heute blieb die Maschine vor der Russischen Botschaft stehen. Die Hupe war abgebrochen, hatte sich verklemmt und die Isolation der Kabel war am Auspuff geschmolzen. So ist ein Kurzschluss entstanden und die Hauptsicherung ging kaputt. Intelligenter Weise hat der Hersteller eine Ersatzsicherung beigelegt, sonst hätte ich die Stelle überbrücken müssen.
Seit einigen Tagen klappert irgendetwas am Motorrad, aber ich kann es nicht finden. Heute blieb die Maschine vor der Russischen Botschaft stehen. Die Hupe war abgebrochen, hatte sich verklemmt und die Isolation der Kabel war am Auspuff geschmolzen. So ist ein Kurzschluss entstanden und die Hauptsicherung ging kaputt. Intelligenter Weise hat der Hersteller eine Ersatzsicherung beigelegt, sonst hätte ich die Stelle überbrücken müssen.
Yungas Road - Die gefährlichste Straße der Welt
Die Straße besteht eigentlich aus mehreren Routen. Zum Einem gibt es eine sehr gut ausgebaute Strecke, hier gelb eingezeichnet und es gibt die traditionelle Route, hier schwarz gekennzeichnet. Ich fahre zuerst die gelbe Straße und dann auf der Schwarzen zurück. Das hat einen einfachen Grund, auf der Death Road herrscht Linksverkehr und ich möchte beim Zusammentreffen mit Lastwagen nicht auf der Abgrundseite fahren müssen. Ich gestehe auch, dass ich etwas Bammel habe. Die Bilder im Netz haben mir schon Respekt eingeflößt und ich habe auch immer etwas mit Höhenangst zu kämpfen.
Vor allem wird dies ein Tag der Höhenunterschiede. Ich starte in La Paz bei 3600 m. Zunächst geht es an die höchste Stelle bei 4600 m. Danach fällt die Straße um 3500 m auf reichlich 1000 Höhenmeter. Die Temperaturen steigen enorm an, es wird wieder tropisch. Die Natur verändert sich. Eine karge Staubsteppe verwandelt sich in einen immergrünen Regenwald. Vom tiefsten Punkt steigt die Straße natürlich wieder auf 4600 m an und bis La Paz geht es wieder 1000 m runter.
Hier bin ich etwas überrascht. Während ich auf der höchsten Straße der Welt alleine war, scheint die gefährlichste Straße der Welt ein massentouristisches Highlight zu sein. Ich erkundige mich noch mal bei einen der Guides, wie das mit dem Linksverkehr ist und bekomme das bestätigt.
Es geht bergab, durch ein atemberaubendes Tal. Am Ende des Tages bin ich schätzungsweise an die 100 km ohne Motor gerollt.
Zunächst ist aber nichts gefährliches zu befürchten. Die Straße ist breit und es gibt keine Abhänge. Also gebe ich meinem Affen etwas Zucker und lasse die Maschine laufen. Die Luft ist dicker und ich merke, wie der Motor wieder Power entwickelt. Nach einigen Kilometern komme ich an eine Schranke. Ein freundlicher Mann kassiert 25 Bol, na gut.
Mit dem Rasen ist es schnell vorbei, denn die anderen Touris mit ihren Mountainbikes nehmen die Gegenrichtung. Nur scheinen sie mit dem Begriff Linksverkehr nichts anfangen zu können und so muss ich höllisch aufpassen, um nicht einen von diesen Deppen aufzugabeln.
Mit dem Rasen ist es schnell vorbei, denn die anderen Touris mit ihren Mountainbikes nehmen die Gegenrichtung. Nur scheinen sie mit dem Begriff Linksverkehr nichts anfangen zu können und so muss ich höllisch aufpassen, um nicht einen von diesen Deppen aufzugabeln.
Meine ursprüngliche Aufregung hat sich doch deutlich gelegt. Ich finde einen vietnamesischen Highway für Motorradfahrer bedeutend gefährlicher, wie diese Straße. Allerdings möchte ich mit einem LKW hier nicht runter fahren und schon gar nicht bei Nässe. Manche Bilder sehen zwar recht spektakulär aus, aber es ist immer genügend Platz und an den meisten Abhängen befindet sich Vegetation.
Es wird wieder kalt und ich krame die dicken Sachen heraus. Dabei sehe ich, oh verdammt, mein Nummernschild ist weg. Was nun? Zuerst schau ich mir meine Fotos an, um herauszufinden in welchen Abschnitt es noch dran war. Aber die Bilder in der Kamera sind zu klein und ich kann nichts erkennen. Gut, es ist 15 Uhr, also noch drei Stunden hell und so beschließe ich zurück zu fahren. Wie groß ist die Chance das Ding wieder zu finden, Null? Ich frage Jeden, denn ich unterwegs treffe, aber keiner hat was gesehen. Ich fahre ohne Brille, um besser sehen zu können und prompt bekomme ich irgendein Insekt ins Auge, das wahrscheinlich auch gleich zu gestochen hat. Jedenfalls brennt es mörderisch und ich muss erst mal pausieren. Nach einer halben Stunde fahre ich mit einem zugeschwollenem Auge weiter.
Am Ende des Tages habe ich das Schild nicht gefunden. Komme ich ohne über die Grenze, wird das meine Reise beeinflussen, soll ich mir ein neues bauen oder alles ignorieren, ich weiß nicht? Schau ma mal.
Am Ende des Tages habe ich das Schild nicht gefunden. Komme ich ohne über die Grenze, wird das meine Reise beeinflussen, soll ich mir ein neues bauen oder alles ignorieren, ich weiß nicht? Schau ma mal.