Am Morgen an dem es losgehen soll, fühle ich mich wieder sehr schlecht. Ich bin verschnupft, schwach und krank. Ich schicke der Verleihfirma eine Whatsapp und frage an, ob ich kündigen kann. Kurz darauf lösche ich sie wieder und breche auf. Ich denke mir, im warmen Auto zu sitzen, ist besser als hier rumzuhängen.
Mein SUV kostet 145€ für drei Tage und ich darf insgesamt 900 km fahren. Jeder weitere Kilometer kostet 20 Som. Obwohl sie dass nicht so Ernst nehmen. Letztens hatte ich 36 km mehr und es war okey. Allerdings ist mein Wagen 22 Jahre alt, hat 400.000 km auf der Uhr und fährt auch so. Ich war trotzdem zu frieden.
Dieses Mal geht es von Bischkek nach Kyzart, wo ich zwei Nächte bleiben werde und danach fahre ich wieder zurück mit einer Übernachtung in Rot Front, wo ich schon bei meiner letzten Tour übernachtet habe.
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Wieder bin ich nicht alleine auf der Straße. Man muss auf Pferde und Schafsherden achten. Später auf den Schotterpisten wird der Verkehr weniger werden und ich kann meinem Affen etwas Zucker geben.
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Die höchste Stelle lag bei 3600 m. Nachdem ich viele Serpentinen den Berg hinauf gefahren bin, führte die Straße durch einen langen engen Tunnel auf die andere Seite des Passes.
Mein Guesthouse war eine gute Entscheidung. Es war modern eingerichtet, sauber und ich hatte einen herrlichen Blick von meinem Fenster auf die Berge. Auf Anfrage bekam ich auch ein warmes Abendbrot und danach habe ich hervorragend geschlafen.
Am nächsten Morgen geht es mir gesundheitlich etwas besser. Die Besitzer haben mir etwas Medizin auf den Küchentisch gelegt, die ich auch um Mitternacht genommen habe. Ich verlängere um eine Nacht und handle einen Preis aus. 18€ mit Abendbrot, passt. Heute fahre ich etwas weiter in die Berge hinein. Am Ende finde ich einen wundervollen Ausblick über die Berge und ein weites Tal.
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Das war ein toller Tag. Nach dem Abendbrot schlafe ich schnell ein. Ich merke, wie ich auf dem Weg der Erholung bin. Die Pollen krabbeln nicht mehr in der Nase und die letzten Erkältungssymptome schwächen sich ab. Am nächsten Tag fahre ich bis kurz vor Bischkek und übernachte wieder in dem selben Dorf, wie bei meiner ersten Rundfahrt.
Unterwegs halte ich noch an einem Stausee, um ein paar Fotos zu machen. Dort wurde ich spontan zum Schaschlik Essen eingeladen. Schafsfleisch auf dem Grill zubereitet, ganz, ganz super, echt lecker.
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Ich habe in Bischkek dieses Mal eine ganze Wohnung gemietet, um etwas Individualdistanz zu haben und um mich in Ruhe auszukurieren. Danach werde ich weiter Richtung Süden reisen, nach Osch.
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Ich lasse es mir gut gehen und mit der Zeit werde ich auch wieder fit.
Ich hätte auch noch ein paar Tage verlängert, aber die Wohnung wurde schon wieder von anderen gebucht. Also begebe ich mich auf den Busbahnhof und fahre Richtung Osch. Da es eine sehr lange Fahrt werden würde geht es erst einmal bis Toktogul, 300 km für 4 € mit dem Sammeltaxi.
Ich hätte auch noch ein paar Tage verlängert, aber die Wohnung wurde schon wieder von anderen gebucht. Also begebe ich mich auf den Busbahnhof und fahre Richtung Osch. Da es eine sehr lange Fahrt werden würde geht es erst einmal bis Toktogul, 300 km für 4 € mit dem Sammeltaxi.
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Die Fahrt war der Hammer. Ich habe mir den Platz auf dem Vordersitz gesichert und kann von hieraus die wunderbare Landschaft genießen.
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Einen Teil der Strecke bin ich ja schon mit dem Mietwagen vor einigen Tagen gefahren. Zuerst geht es die Serpentinen hoch bis auf 3600m. Dort fahren wir durch den Tunnel am Too Ashuu Pass. Von hier geht es wieder runter auf eine riesige Hochebene, in der sich gerade der Frühling ausbreitet. Schließlich fahren wir wieder aufwärts, durch schneebedeckte Gebiete. Und dann hinunter nach Toktogul, wo ich nach einem Guesthouse suche, was mir mein Taxifahrer am Morgen in Bischkek empfohlen hatte.
Es liegt etwas abseits und daher sehr ruhig. Die Besitzerin spricht hervorragen Englisch und es kostet nur 9€ für ein Einzelzimmer. Ich habe einen wundervollen Blick auf die umliegenden Berge und für 5€ bekomme ich noch ein warmes Abendessen dazu. Ich bleibe zwei Tage und besuche am nächsten Tag die Feierlichkeiten zum Tag der Befreiung. Es erinnert mich an meine Jugend in der DDR, nur dass es hier ein anderes Selbstverständnis dafür gibt. Während es bei uns eine Art Pflichtveranstaltung war, ist es hier ein wirklicher Tag der gefeiert wird, ein Tag der die Leute mit Stolz und Freude verbringen.
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Osch
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Nach einer langen Fahrt mit dem Minibus bin ich in Osch angekommen. Ich habe für drei Tage eine Unterkunft gemietet und will in dieser Zeit herausfinden, ob ich ein Motorrad mieten kann, um damit nach Turkmenistan und eventuell auch weiter bis Afghanistan zu fahren.
Eigentlich sollten beide Geschäfte am Samstag geöffnet haben, aber ich habe nirgends jemanden angetroffen. Und da am Sonntag noch eine Gruppe von Bikern im Guesthouse ankam, die mir berichteten, dass der Pass auf der tadschikischen Seite fast unbefahrbar ist, habe ich einen Flug nach Istanbul in vier Tagen gebucht.
Am Montag bin ich wieder im Motorradgeschäft, um mir für zwei Tage ein kleines Motorrad auszuleihen. Damit werde ich versuchen bis an die Grenze von Tadschikistan zu fahren und wieder zurück.
Es wurde die beste und schönste Tour, die ich seit Jahren gemacht habe. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend.
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Ich habe es auch wirklich bis auf 4200 m Höhe geschafft, wobei meine kleine
125 ccm Maschine teilweise nur im 2. Gang den Berg hinauf geklettert ist.
125 ccm Maschine teilweise nur im 2. Gang den Berg hinauf geklettert ist.
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Ich habe dann im Hostel gefragt und der Betreiber hat mir bestätigt, dass ich an der höchsten Passstelle gewesen bin.
Das war dann auch meine Abschiedstour in Kirgisistan. Ein herrliches Land, wofür es sich lohnen würde, noch einmal herzukommen.
Das war dann auch meine Abschiedstour in Kirgisistan. Ein herrliches Land, wofür es sich lohnen würde, noch einmal herzukommen.