Ich möchte vom Holy Head nach Belfast übersetzen. Aber nicht heute. Und so fahre ich entspannt und schau mal, was so passiert. Als ich an der Fährstelle vorbei komme, liegt gerade ein Schiff im Hafen. Ich frag mal und ja, es legt in 10 min ab. Es gibt einen Zoll, hmm? Der schaut mal in meine Taschen. Alles okey, ich kann ein Ticket kaufen. Es kostet 46 Pfund und ich bin wieder mal der Letzte, der an Bord kommt.
Die Überfahrt dauert circa zwei Stunden. Ich setze mich in die Sonne, trinke einen Kaffee und als nach einer Stunde keine Schlange mehr am Buffet steht, genehmige ich mir noch einmal Fish and Chips.
Als ich in Belfast ankomme regnet es. Ich fahre Richtung Norden und suche an der Küste einen Zeltplatz. Dabei fallen mir einige Leute auf, die direkt am Strand ihr Lager aufgeschlagen haben. Ich frage mal nach und es heißt, sie campen hier wild und ich könne mich ruhig dazu stellen. Es wird eine herrliche Nacht mit frischem Wind und dem Rauschen des Meeres.
Am nächsten Morgen ist alles Grau in Grau und es regnet in Strömen. Der Wetterbericht gibt auch keine Hoffnung. Also checke ich mal Hostelworld und Airbnb ab. Ich finde dieses Haus für 30 Pfund die Nacht und schlage zu. Irgendwie hatte ich übersehen, dass es hier kein Internet gibt. Dafür habe ich aber fünf Zimmer, Küche, Bad und Garten für mich alleine. Ich verbringe den Tag mit Sachen trocknen, Wäsche waschen, essen und nichts tun.
Am nächstem Tag ist zwar kein Dauerregen mehr aber die Sonne schafft es auch noch nicht, sich durch zu setzen. Ich mache eine Rund durch Nordirland. Hier am Strand könnte man entlang donnern, doch das lasse ich lieber bleiben. Sand ist Gift für die Kette, er wirkt wie Schmirgelpapier.
Es geht die Nordküste entlang. Dort gibt es einige touristische Attraktionen, wie diese Schlossruine, eine Hängebrücke und schöne Steinformationen. Aber trotz des miesen Wetters versammeln sich die Urlauber in Heerscharen alle genau an den selben Stellen. Und deshalb schau ich mir die meisten Dinge nur aus der Ferne an.
Da ich noch britische Pfund über hatte und das Wetter nicht so prickelnd ausfiel, habe ich noch eine Nacht in dem riesigen Haus verlängert. Ich bin am nächsten Tag durch die Gegend gefahren. Es ging meistens die Küste entlang.