Bilbao
Irgendwann, an einem regnerischen Morgen habe ich beschlossen Frankreich zu verlassen und bin nach Spanien aufgebrochen. Laut deutschsprachigem Internet bräuchte ich einen Test, um die Grenze überqueren zu dürfen. Doch vor Ort sieht es dann meist ganz anders aus. Wie schon bei der Einreise nach Frankreich interessierte sich niemand für Tests oder irgendwelche anderen Dokumente. Man hatte zwar ein Zelt auf der Grenzbrücke errichtet, aber außer einem unaufgeregten, französischen Beamtem war niemand sonst zu sehen gewesen.
Für die kommende Strecke hatte ich die Autobahn gewählt, da sie in Spanien sehr preiswert sein solle und man auf einigen Abschnitten momentan durchgewunken würde. Leider traf weder das Eine noch das Andere zu. Ich habe für die ca. 100 km bis Bilbao 14 € bezahlt.
Für die kommende Strecke hatte ich die Autobahn gewählt, da sie in Spanien sehr preiswert sein solle und man auf einigen Abschnitten momentan durchgewunken würde. Leider traf weder das Eine noch das Andere zu. Ich habe für die ca. 100 km bis Bilbao 14 € bezahlt.
Mein erster Stellplatz in der Stadt war für umsonst gewesen. Möglicherweise lag es daran, dass er sich direkt unter dem finalen Abschnitt der Einflugschneise des Flughafens befand. Etwa alle 30 Minuten wurde ich aufgeschreckt, da vermutlich gerade ein Jumbo über mir abstürzte. Ich hatte aber noch zwei Alternativen im Vorhinein herausgesucht. Die Erste war der Topszellplatz hier, wo alle hinfahren. Er liegt hoch über Stadt und man hat einen herrlichen Blick auf die selbige. Er kostet 15 €, ist mit Strom, ohne Duschen und hat eine Toilette für 80 Camper. Ich bin eine Nacht geblieben.
Jetzt stehe ich am Bilbao Hostel, für 10 € mit Dusche, Toilette, Strom und Frühstück.
Jetzt stehe ich am Bilbao Hostel, für 10 € mit Dusche, Toilette, Strom und Frühstück.
In Bilbao ist dieses Wochenende Hochbetrieb. Die Einen zieht es ins Fußballstadion, die Anderen zum Marathon. Überall sind Straßen abgesperrt und es staut sich allerorts. Und so zeigen sich wieder einmal die Vorzüge eines Motorrades. Ich schlängle mich an den Blechlawinen vorbei, finde problemlos einen Parkplatz und entdecke die Stadt.
Der Sonntag ist ein sonniger, warmer Tag, fast schon zu warm. Ich mache einen Spaziergang zum Guggenheim Museum. Ich möchte mich nach den Preisen und den Corona Regeln erkundigen. Die Dame an der Info erklärt mir in einem gutem Englisch, dass ich keine Impfungen oder Tests benötige aber eine Maske tragen muss. Es kostet 15 € Eintritt aber heute ist es für alle Besucher frei. Das hatte ich zwar so nicht geplant, doch ich nehme es gerne an.
Ich mogle immer ein wenig mit dem korrektem Sitz dieses Dinges und werde auch zweimal zurechtgewiesen. Aber mal ehrlich, ich mache gerade eine ganz deutliche emotionale Geste. Und ? Ist es Ärger über die Maske oder Freude über die Installation ?
Als Student vor "100 Jahren" bin ich jeden Tag in ein Museum, eine Ausstellung, Kino oder Theater gegangen. Jetzt war ich schon mindestens 20 Jahre nicht mehr in irgendeiner dieser Kulturstätten gewesen. Es hat mich einfach nicht mehr interessiert. Das Museum in Bilbao fand ich sehr spannend, nicht alles, aber besonders die großen Installationen und Bilder.
Comillas
Nach drei Tagen geht es weiter die spanische Atlantik Küste entlang Richtung Westen. Ich kann wieder ein großes Stück auf der Autobahn fahren, das es auch hier kostenlose Abschnitte gibt. Das Zeichen A ist for free, A-B kostet. Ich folge einer Empfehlung und fahre nach Cóbreces bei Camillas zum Motorhomes Area Las Hazas. Leider haben sich in letzter Zeit die Preise etwas erhöht, 12 € Stellplatz, 3 € Strom,
WM und Trockner jeweils 4 €.
Ich bleibe ein paar Tage und mache Motorradtouren. Es scheint wieder ein Hotspot für Wellensurfer zu sein, man findet sie überall.
WM und Trockner jeweils 4 €.
Ich bleibe ein paar Tage und mache Motorradtouren. Es scheint wieder ein Hotspot für Wellensurfer zu sein, man findet sie überall.
Indian Summer in Spanien
Ich folge abermals einer Empfehlung, wieder der selben Leute und fahre nach Posada de Valdeon im NP Picos de Europa. Schon die Fahret dorthin ist atemberaubend. Es geht hinauf bis auf 1600 m Höhe. Die Berge liegen im Sonnenschein und die Laubwälder erstrahlen in ihren herbstlich bunten Farben.
In Posade de Valdeon parke ich mein Womo auf einem Stellplatz für 10 € inklu. Strom. Bezahlen kann man über das Internet mit PayPal oder Kreditkarte. Von meinem Bett aus habe ich einen herrlichen Blick auf die Berge. Im Dorf selbst kann man noch viele alte Häuser und Speicher entdecken. Es gibt einen Bäcker und mehrere Hostels. Dennoch wirkt es verlassen.
Das Wetter gestaltet sich in den nächsten Tagen wechselhaft. Ich mache aber auch bei Regen Motorradtouren oder unternehme kleine Wanderungen.
Das Wetter gestaltet sich in den nächsten Tagen wechselhaft. Ich mache aber auch bei Regen Motorradtouren oder unternehme kleine Wanderungen.
Der Caravan Platz befindet sich auf 1200 m Höhe. Da kann es nachts schon mal recht kalt werden und morgens ist Raureif auf den Wiesen. Ich baue also meine Dieselheizung auf.
Da ich mir beim Einparken ein Rücklicht demoliert hatte, fahre ich nach Potes, der nächst größeren Stadt um ein Neues zu kaufen. In einem Elektrogeschäft sehe ich den gleichen Ölradiator, den ich leider zu Hause gelassen habe und kaufe ihn erneut. Elektrisch Heizen ist sowieso im Preis inbegriffen und einfacher. In einer Motorradwerkstatt erkundige ich mal nach den Preisen. Sie sind unschlagbar gut und so mache ich einen Termin für nächsten Mittwoch aus, Lenkkopflager und Kette wechseln. Ich bekomme auch ein neues Rücklicht, aber leider nur LED. Mein Steuergerät ist damit nicht ganz einverstanden und sendet Fehlermeldungen. Ich beginne also das alte Licht zu kleben, ein Puzzle, aber es regnet heute eh den ganzen Tag.
Da ich mir beim Einparken ein Rücklicht demoliert hatte, fahre ich nach Potes, der nächst größeren Stadt um ein Neues zu kaufen. In einem Elektrogeschäft sehe ich den gleichen Ölradiator, den ich leider zu Hause gelassen habe und kaufe ihn erneut. Elektrisch Heizen ist sowieso im Preis inbegriffen und einfacher. In einer Motorradwerkstatt erkundige ich mal nach den Preisen. Sie sind unschlagbar gut und so mache ich einen Termin für nächsten Mittwoch aus, Lenkkopflager und Kette wechseln. Ich bekomme auch ein neues Rücklicht, aber leider nur LED. Mein Steuergerät ist damit nicht ganz einverstanden und sendet Fehlermeldungen. Ich beginne also das alte Licht zu kleben, ein Puzzle, aber es regnet heute eh den ganzen Tag.
Ein paar Gedanken zum Alltag
Oft höre ich "alleine reisen ist doch langweilig" NÖÖ iss es nich !! Selbst an so einem regnerischen Sonntag wie heute ist es schön. Die Berge verändern ständig ihr Aussehen. Früher war ich ein " Am Meer Fan ". Auch heute bin ich gern dort. Aber die Berger sind viel abwechslungsreicher. Und auch im Regen kann man einen kleinen Spaziergang machen. Danach sitze ich wieder im Warmen und trinke Kaffe oder Tee. Wenn man alleine reißt, geht man viel öfter auf andere zu, gerade auf den Campingplätzen sind die meisten Leute an einem Schwätzchen interessiert. Man kann Tipps erfahren, Meinungen und Erfahrungen austauschen und ich kann mein Spanisch ausprobieren.
Ich mache Fotos, bearbeite diese, füge sie zu einem Video zusammen und gestallte dieser Webseite. Wenn ich in einigen Jahren ohne Geld im Altenheim sein werde, dann habe ich wenigstens diese tollen Erinnerungen und das Gefühl, ein aufregendes Leben geführt zu haben.
Es gibt also immer etwas zu tun und zu entdecken !
Corona !?
Auch hier will keiner so richtig darüber reden. Dabei beeinflusst es doch unser aller Leben. Ich informiere mich ja nicht nur über die Alternativen Medien im Netz, ich höre auch viel MDR oder sehe die Tagesschau. Ich bin schon verwundert. Es hieß immer " Impfen beendet die Pandemie" heute sind in Deutschland um die 70 % doppelt und dreifach geimpft und die Zahlen der Infizierten sind höher als vor einem Jahr, wo es noch keine Impfungen gab.
Hier in Spanien tragen viele Leute eine Maske auch in der Öffentlichkeit, im Auto oder auf dem Fahrrad. Auf der anderen Seite ist aber auch keiner böse, wenn ich mal ohne Maske in sein Geschäft komme.
Ich hoffe es bleibt so.
Oft höre ich "alleine reisen ist doch langweilig" NÖÖ iss es nich !! Selbst an so einem regnerischen Sonntag wie heute ist es schön. Die Berge verändern ständig ihr Aussehen. Früher war ich ein " Am Meer Fan ". Auch heute bin ich gern dort. Aber die Berger sind viel abwechslungsreicher. Und auch im Regen kann man einen kleinen Spaziergang machen. Danach sitze ich wieder im Warmen und trinke Kaffe oder Tee. Wenn man alleine reißt, geht man viel öfter auf andere zu, gerade auf den Campingplätzen sind die meisten Leute an einem Schwätzchen interessiert. Man kann Tipps erfahren, Meinungen und Erfahrungen austauschen und ich kann mein Spanisch ausprobieren.
Ich mache Fotos, bearbeite diese, füge sie zu einem Video zusammen und gestallte dieser Webseite. Wenn ich in einigen Jahren ohne Geld im Altenheim sein werde, dann habe ich wenigstens diese tollen Erinnerungen und das Gefühl, ein aufregendes Leben geführt zu haben.
Es gibt also immer etwas zu tun und zu entdecken !
Corona !?
Auch hier will keiner so richtig darüber reden. Dabei beeinflusst es doch unser aller Leben. Ich informiere mich ja nicht nur über die Alternativen Medien im Netz, ich höre auch viel MDR oder sehe die Tagesschau. Ich bin schon verwundert. Es hieß immer " Impfen beendet die Pandemie" heute sind in Deutschland um die 70 % doppelt und dreifach geimpft und die Zahlen der Infizierten sind höher als vor einem Jahr, wo es noch keine Impfungen gab.
Hier in Spanien tragen viele Leute eine Maske auch in der Öffentlichkeit, im Auto oder auf dem Fahrrad. Auf der anderen Seite ist aber auch keiner böse, wenn ich mal ohne Maske in sein Geschäft komme.
Ich hoffe es bleibt so.
Es hat wieder zwei sonnige Tage gegeben. Ich mache Motorradtouren und der NP Pico de Europa präsentiert sich in seiner herbstlichen Schönheit.
Zum Mittwoch hatte ich ja einen Werkstatttermin für mein Motorrad in Potes gemacht. An diesem Morgen waren die Bergkuppen rings um das Tal in Valdes tief verschneit gewesen. Ich muss über zwei Pässe hinweg und viele Kilometer Berg ab fahren. Auf dem Weg hierher hatte ich gegen Ende schon Probleme mit heißen Bremsen gehabt. Also Vorsicht. Dann ging auch noch die gelbe Kontrollleuchte an, Fehler im Antriebsstrang. Ich muss in eine Ford Werkstatt. Also lasse ich den Motorradtermin platzen und fahre Richtung Gijon. Zwischen durch versuche ich auf einem Stellplatz den Fehler selber zu finden. Ich suche nach Undichtigkeiten, Auffälligkeiten, prüfe Sicherungen. Als letztes lösche ich die Fehler im Speicher, manchmal hilft das auch, aber diesmal nicht.
Die erste Werkstatt kann keine Fehler finden, klar, die hatte ich ja gelöscht. Die zweite und dritte Werkstatt haben keine Termine frei. Bei Ford scheint viel kaputt zu gehen. Mittlerweile bin ich bis Foz gefahren, ca. 300 km. Der Mechaniker hier ist sich nicht ganz sicher, glaubt aber fest, dass es am Abgasrückführungsgerät liegt. Das ergibt schon Sinn und ist auch ein häufiger Fehler bei moderneren Dieselfahrzeugen. Es könnte aber auch am Partikelfilter, einem Sensor, der Temperatur oder sonst was liegen. Die Kommunikation ist immer schwierig in diesem Land, da ich nur wenige Wörter Spanisch kann und die andere Seite kaum Englisch spricht. Trotzdem sind alle sehr freundlich, geduldig und hilfsbereit. Und der Google Übersetzer hilft auch. Die Reparatur soll 400 € kosten. Ich stimme zu und kreuze die Finger.
Die erste Werkstatt kann keine Fehler finden, klar, die hatte ich ja gelöscht. Die zweite und dritte Werkstatt haben keine Termine frei. Bei Ford scheint viel kaputt zu gehen. Mittlerweile bin ich bis Foz gefahren, ca. 300 km. Der Mechaniker hier ist sich nicht ganz sicher, glaubt aber fest, dass es am Abgasrückführungsgerät liegt. Das ergibt schon Sinn und ist auch ein häufiger Fehler bei moderneren Dieselfahrzeugen. Es könnte aber auch am Partikelfilter, einem Sensor, der Temperatur oder sonst was liegen. Die Kommunikation ist immer schwierig in diesem Land, da ich nur wenige Wörter Spanisch kann und die andere Seite kaum Englisch spricht. Trotzdem sind alle sehr freundlich, geduldig und hilfsbereit. Und der Google Übersetzer hilft auch. Die Reparatur soll 400 € kosten. Ich stimme zu und kreuze die Finger.
In Foz, gesprochen Fos, ist der Sommer zurück oder wenigstens der Spätsommer. Es sind zwar nur um die 15°C aber man kann kurzärmlich in der Sonne sitzen. Der Platz ist sehr sauber, kostet 10 € plus 3 € Strom. Ich habe seit Tagen nicht geduscht und genieße das heiße Wasser, wasche Wäsche und lasse es mir gut gehen.
Der Bus war gut eine Woche in der Werkstatt, es wurden mehrere Teile ein und einige wieder ausgebaut, der Mechaniker hat viele Stunden investiert, aber die gelben Lämpchen wollten einfach nicht erlöschen. Ich habe also mal im Netz gesucht und eine Lösung gefunden. Das eigenartige bei Ford ist, dass der Luftmassensensor und der Temperatursensor vom Luftkühler ein und den den selben Fehlercode haben. Diesen Unterschied kann das Diagnosegerät nicht erkennen und man sucht sich also Tod. Das habe ich dem Meister erklärt, was er zunächst nicht glauben wollte, aber er hat dann den entsprechenden Sensor mal mit bestellt. Natürlich hat er erst alle anderen gewechselt und danach den Vorschlag des Leihen probiert. Und siehe da ........ Nein, ich bin keines falls schadenfroh, ich bin froh, dass die Karre endlich wieder läuft. In Deutschland hätte ich sicherlich alles bezahlen müssen, die vielen Meisterstunden, das Material und es wäre verdammt teuer geworden. Ich habe jetzt 317 € bezahlt, 270 € für einen neuen Luftkühler, der war löchrig und den Rest für den Sensor. Ende gut - alles gut !
Nachdem das erledigt ist, kann ich mein Motorrad in Ordnung bringen lassen. Das Lenkkopflager wollte ich schon Deutschland wechseln lassen. Dort muss man aber zwei Monate auf einen Termin warten und 60 €/h zahlen. Hier kostet es weniger wie die Hälfte und es wird gleich erledigt. Allerdings brauche ich auch einen neuen Kettensatz und der muss erst bestellt werden.
Nachdem das erledigt ist, kann ich mein Motorrad in Ordnung bringen lassen. Das Lenkkopflager wollte ich schon Deutschland wechseln lassen. Dort muss man aber zwei Monate auf einen Termin warten und 60 €/h zahlen. Hier kostet es weniger wie die Hälfte und es wird gleich erledigt. Allerdings brauche ich auch einen neuen Kettensatz und der muss erst bestellt werden.
Ich fahre 20 km weiter zu einem Stellplatz direkt am Meer, ohne Service aber for free. Nach vier Tagen kommt der Anruf vom Meister - Moto okey. Jetzt sind wir wieder alle beisammen und alles funktioniert. Hoffen wir das dieser Zustand eine Weile anhält.
Der letzte Ort in Nordspanien wird Ourense sein. Er ist bekannt für seine Termas, heiße Quellen. Leider sind aber auf Grund von Corona alle öffentlichen Badeanstalten geschlossen, nur die Privaten dürfen unter Auflagen arbeiten. Es gibt aber auch "wilde" Bäder und da gehe ich hin. Dort muss man die Temperatur selbst regeln in dem man ständig kaltes Wasser in ein kochendes Becken gießt. Die Spanier sind gut vorbereitet und sehr hilfreich.
Die letzte Nacht habe ich schlecht geschlafen, der Stehplatz war nicht gut. Eigentlich wollte ich noch eine private Terma besuchen, aber am Morgen beschließe ich spontan nach Portugal zu fahren. es sind noch ca. 100 km.
Die letzte Nacht habe ich schlecht geschlafen, der Stehplatz war nicht gut. Eigentlich wollte ich noch eine private Terma besuchen, aber am Morgen beschließe ich spontan nach Portugal zu fahren. es sind noch ca. 100 km.