Am erstem Tag bin ich Richtung Süd - Osten immer am Rio Volcan entlang gefahren.
Anfangs war die Landschaft noch grün gewesen.
Weiter oben wuchs nichts mehr. Schroffe Felskanten bestimmten das Bild. Es wurde kalt. Ich war mir nicht sicher, wie weit mein Sprit reichen würde und so beschloss ich irgendwann umzukehren. Hier macht Motorrad fahren Spaß und ich freue mich auf die Tour durch Chile.
Zweiter Tag
Es geht Richtung Nord - Osten. Die Straße schlängelt sich den Berg hinauf.
Am Rand blühen die Kakteen.
Mein Ziel nähert sich. Es wird wieder richtig kalt.
Und die Luft wird dünner
Ich habe es geschafft. Die Sonne brennt heiß, trotzdem ist es aaa....kalt.
Riesige Vögel kreisen über der Schlucht.
Ich habe keine Ahnung, wer diese beeindruckenden Vögel sind. Sie haben eine Flügelspannweite, die meine Größe deutlich überschreitet. Sie kreisen majestätisch im der Luft und lassen sich an den Berghängen nach oben tragen. Erst später werde ich erfahren, dass es Kondore sind.
Karfreitag in Valparaiso
Santiago - Valparaiso - Santiago, 320 km
Ich muss ja mein neues Motorrad einfahren und so habe ich heute mal die Autobahn gewählt, um die Drehzahlen etwas zu erhöhen. Bis Valparaiso sind es 120 km. Es gab zwei Mautstellen und ich habe jedes mal 800 Pesos, also alles zusammen reichlich zwei Euro bezahlen müssen.
Und da ist er wieder, der Pazifik. Valparaiso, das klingt so herrlich, wie Wallfahrt ins Paradies. Aber ich habe auch bunte Bilder von den Häusern in den Favelas gesehen und dort will ich hin.
Also es ist wirklich unglaublich, mit welchem enormen Steigungswinkel die Straßen bergauf führen. Man kann es auf dem Foto nicht erkennen. Aber ich habe eine 200 ccm Maschine und ich musste zeitweise im erstem Gang fahren.
Überall sieht man Graffitis, aber keine Schmierereien, wie in deutschen Städten, sondern Kunst.
Ich glaube, dass jeder hier mindestens einen Hund hat. Und es scheint so, dass das Knattern meines Motors einen Jagdinstinkt bei ihnen auslöst. Jedenfalls habe ich andauernd ein Rudel Verfolger am Hinterrad.
Ich will nicht wieder die Autobahn fahren und nehme eine nördliche Route für den Rückweg. Es gibt herrliche Ausblicke auf die 5000ter oder andere Schönheiten.
Ostern in den Anden
240 km, davon 100 km Off Road
Die ersten Kilometer sind zäh. Erstens bin ich die Strecke schon einmal gefahren und zweitens sind Feiertage und ganz Chile ist unterwegs in die Berge. Ich fahre, wie ich es mir in Asien angewöhnt habe, also immer auf der Überholspur, auch bei Gegenverkehr.
Doch dann wird es spannend. Als ich von der Hauptstraße abbiege wird die Piste anspruchsvoller. Hier kann ich mein neues Motorrad mal richtig auf Herz und Nieren testen.
Ich bin am Lago de irgendwas und mache Pause. Die Sonne ist wieder heiß und die Luft eiskalt.
Die Geröllfelder enden auf meinem Weg.
Ich weiß nicht so genau, wieviel Sprit in meinen Tank passt und wie viele Kilometer ich damit fahren kann. Trotzdem fahre ich einfach mal weiter . Die Landschaft ist einfach nur schön.
Herrlich, genau mein Ding.
Am Ende bin ich an einer Therme angekommen. Das heißt, warmes Wasser sprudelt aus der Erde. Es schmeckt salzig.
Übrigens musste ich durch diesen Fluss fahren. Das hat das Motorrad gut gemeistert. Aber irgendwie habe ich noch so meine Bedenken mit diesem Ding. Der Auspuff ist laut, die Power stimmt nicht, die Gänge klemmen und, und, und .