Nach zwei Wochen verlasse ich La Paz. Ich habe mir ein neues Nummernschild gebaut, die Fußball - EM geschaut, mir keine Gelbfieberimpfung geholt und meinen Durchfall auskuriert. Jetzt bin ich erkältet und fahre an den Titicacasee nach Copacabana.
Es sind nur 160 km. Allerdings wird die Autobahn stadtauswärts gebaut und so geht es nur zäh voran, es ist staubig, holprig und nervig.
Es sind nur 160 km. Allerdings wird die Autobahn stadtauswärts gebaut und so geht es nur zäh voran, es ist staubig, holprig und nervig.
Ich muss ein Stück mit der Fähre übersetzten, 20 Bol. Gegen Mittag erreiche ich die Stadt
Mein Hostal ist erstaunlich billig, 30 Bol. Es hat einen super Blick, liegt ruhig und das Internet ist okey. Nur die Dusche und die Küche machen keinen einladenden Eindruck.
Copacabana und Umgebung
Der Ort ist ein touristischer Brennpunkt. Reisend von und nach Peru treffen hier aufeinander. Es gibt Unmengen an Hostals, Restaurants, Pizzerias, Reisebüros und Souvenirläden. Also nichts für mich. Aber ich bin erkältet und jede kleine Bewegung strengt mich an. Und so verbringe ich die Tag im Bett, trinke Kaffee, schau aus dem Fenster auf den See oder wage kurze Ausflügen und Spaziergänge. Außerdem ist es sehr billig hier. Ich komme mit 10 USD pro Tag gut über die Runden.
Ich lese Pizza 60 Bol, Spagetti 50 Bol. Auf dem Markt kostet ein komplettes Essen mit Vorsuppe 13 Bol.
Im Zentrum ist etwas ruhiger.
Auf dem Kirchplatz wird gefeiert. Ich setzte mich dazu und schaue. Es wird viel getrunken, doch alles ist friedlich, fröhlich und entspannt.
Ausflug am See entlang
Ich fühle mich an den Baikalsee erinnert mit seinem kalten, klaren Süßwasser und den verwinkelten Ufern.
Von einer Anhöhe hat man einen herrlichen Blick auf die Umgebung. Im Hintergrund die schneebedeckten 6000ter.
In den Dörfern ist das Leben bescheiden. Doch die Menschen sind freundlich, entspannt und interessiert. Ich erzähle, dass ich aus Deutschland komme, mein Motorrad aus Chile ist und ich durch Südamerika fahre.
Ausflug zum Hausberg
Nach einigen Tagen, es geht mir besser und ich wage den Aufstieg auf unseren Hausberg. Ich fühle mich kraftlos und brauche eine reichliche Stunde, hinunter geht es in 10 min. Oben stehen einige Schreine, es scheint eine Pilgerstätte zu sein. Schamanen stehen vor rauchenden Töpfen und bieten ihre Dienste an.
Chaostage in Bolivien
Nach einer Woche Copacabana fahre ich an die peruanische Grenze. Der Zöllner spricht etwas Englisch und erklärt mir, das ich keine Aufenthaltsverlängerung für mein Motorrad habe und er mich nicht passieren lassen kann. In Oruro, wo ich meinen Aufenthalt hatte verlängern lassen, hatte ich extra auch nach dem Bike gefragt und man sagte mir, es sei alles okey. Ich hacke etwas halbherzig nach, denn in Peru ist am Wochenende Nationalfeiertag und so ist wahrscheinlich eh besser noch etwas in Bolivien zu bleiben. Es nützt also nichts, er schickt mich nach La Paz zurück. Ich überlege noch kurz, es an am nächstem Übergang zu versuchen, fahre aber schließlich doch zurück. In La Paz schickt man mich natürlich zu Erst an die falsche Stelle, die Richtige sei am Flughafen. Ich muss vorsichtshalber noch Geld abheben, da ein Overstay bei Personen 20 Bol pro Tag kostet. Wieviel es bei meinem Motorrad sein wird, weiß ich nicht, aber ich rechne mit dem Schlimmsten. Zu allem Unglück, bleibt auch noch meine Kreditkarte im Automaten stecken und es dauert einige Zeit, bis ich sie wiederbekomme. Der Zoll am Flughafen spricht ein ausgezeichnetes Englisch und erklärt mir, dass alles in Ordnung sei mit meinen Papieren und ich das Land jederzeit verlassen könne. Sooo ??? Na gut, wenigsten kostet es nichts.