Am 12.12.2016 bin ich nach vielen Jahren des Reisens wieder in Deutschland gelandet.
"Ich bin wieder in Deutschland - Sche…………….."
Ich habe per Mail einen Arbeitsvertrag mit dem Katharinenhof in Großhennersdorf geschlossen und arbeite dort nun zum fünften Mal. Das Gute ist, es gibt gleich eine Unterkunft dazu und ich muss nicht ins Hotel. Das Schlechte ist die Bezahlung.
Es ist Winter, bitter kalt und es gibt jede Menge Schnee, ein toller Kontrast zu der Zeit in Brasilien.
Nach ein paar Wochen habe ich mit meinem Chef über meine berufliche Zukunft gesprochen. Obwohl ich eine anerkannte Ausbildung besitze, über mehrere Jahre Berufserfahrung verfüge und in der Einrichtung schon einen Wohnbereich in Vertretung geleitet hatte, will man mich weiter als Hilfsarbeiter beschäftigen. Nun, Erzieher werden überall händeringend gesucht . Also schreibe ich acht Bewerbungen und bekomme acht Einladungen zum Vorstellungsgespräch, vier davon noch am selben Tag.
Ich entscheide mich für das ICP in München. Und bis heute kann ich sagen, dass war eine gute Entscheidung. Ich bekomme eine Betriebswohnung, ich finde ausgezeichnete Arbeitsbedingungen vor, das Klima im Kollegium passt und die Bezahlung ist übertariflich.
Da die Bezahlung hier so gut ist, fasse ich einen Plan. Ich werde jetzt vier Jahre durcharbeiten, einen Minijob nebenbei machen, mir absolut nichts gönnen und dann mit 58 Jahren in Rente gehen. Das sind tolle Aussichten. Das einzig Problem ist die Wohnung. Es gibt keine b.z.w. sie sind so teuer, dass sich München nicht mehr lohnen würde und es sinnvoller wäre, wo anders hinzugehen. Meine Wohnung ist auf ein Jahr befristet, vielleicht bekomme ich noch ein weiteres Jahr aber vier Jahre, dass könnte schwierig werden. Ich habe also mal bei der Stadt angefragt, ob ich dort eine Wohnung bekommen würde, wenn ich für sie arbeite. Daraufhin ging alles sehr schnell. Ich hatte zwar nichts für München bekommen aber für Oberammergau und in den Bergen finde ich es eh besser als in der Stadt. Ich teilte also meinen Arbeitgeber mit, dass ich in einigen Monaten zur Stadt München wechsle. Überraschenderweise wurde mir darauf hin angeboten, dass ich die volle Zeit, die ich im ICP arbeite, auch die Betriebswohnung nutzen kann. Und ich konnte von einer Zweier -WG in eine kleine Singlewohnung ziehen, super. Jetzt arbeite ich viel, spare und investiere alles, was ich habe und träume von herrlichen Zeiten.
Erstens kommt es anders und zweitens als man Denkt
Ich mache ja leidenschaftlich gern Nachtwache. Ich bin gern nachts wach, ich hab dann nicht soviel Trubel um mich und kann mehr in Ruhe meine Dinge machen. Also habe ich erstmal die Vertretungen übernommen. Später konnte ich mit meiner Chefin vereinbart, dass ich nach dem Ausscheiden einer Dauernachtwache diese Stelle übernehmen darf. Und dann kam mir folgender Gedanke. Da man ja meine Stelle auch neu besetzen werden muss, könnte das ICP auch schon ein paar Monate früher jemanden einstellen und ich könnte in der Zwischenzeit unbezahlten Urlaub nehmen und noch mal ganz weit wegfahren. Ich bin also bei der nächst besten Gelegenheit an die Leitung herangetreten , um ihnen mein Vorhaben zu erklären. Und ich hatte Erfolg. Das heißt ich werde jetzt nicht mehr auf Teufel komm raus sparen, ich habe meinen Minijob wieder aufgegeben und meine Investitionen verkauft. Ich habe mir ein Motorrad gekauft und werde 2019 in den Iran fahren oder woanders hin, mal sehen.