Rainbow Mountains: Vinicunca zum Zweiten
Heute ist wieder ein herrlicher Tag, stahlblauer Himmel und Sonnenschein. Also auf, ich gehe nochmal zu den Rainbow Mountains hoch.
Der Ausangate mit knap 6400 m Höhe glänzt in seiner weißen Pracht
Ich bin gut drauf und fühle mich kräftig. Mir geht wieder die Schnulze mit den tausend Farben durch den Kopf.
Hasenmäuse rennen in Windeseile die Hänge hinauf.
Der Ausangate mit knap 6400 m Höhe glänzt in seiner weißen Pracht
Ich bin gut drauf und fühle mich kräftig. Mir geht wieder die Schnulze mit den tausend Farben durch den Kopf.
Hasenmäuse rennen in Windeseile die Hänge hinauf.
Gegen Mittag ziehen ein paar Wolken auf. Das soll mich aber nicht weiter beunruhigen. Der Tross der Urlauber zieht wieder an mir vorbei. Ich werde den Gipfel mit unverstellten Blick genießen können.
Uhi, wo kommt das denn her. Na hoffentlich zieht es nicht in meine Richtung.
Kurz darauf erklingt ein gewaltiger Donnerschlag. Er ist zwar noch ein gutes Stück entfernt, aber gerade im Hochgebirge kann das Wetter auch sehr schnell umschlagen.
Kurz darauf erklingt ein gewaltiger Donnerschlag. Er ist zwar noch ein gutes Stück entfernt, aber gerade im Hochgebirge kann das Wetter auch sehr schnell umschlagen.
Kurz darauf, ich bin zehn Minuten vor dem Gipfel beginnt es heftig zu schneien. Mir geht ein Fäkalwort durch den Kopf, aber noch habe ich die Hoffnung, dass es nur ein Schauer ist und in einer halben Stunde wieder die Sonne scheint. Heute gibt es keinen Cerro Colores - heute gibt es Cerro Blanco.
Die Frauen die hier oben Schokolade und Wasser verkaufen haben sich in Ihre Decken eingehüllt. Mir wird kalt und ich springe, verdeckt hinter einer Mauer von einem Bein auf das andere.
Die Frauen die hier oben Schokolade und Wasser verkaufen haben sich in Ihre Decken eingehüllt. Mir wird kalt und ich springe, verdeckt hinter einer Mauer von einem Bein auf das andere.
Neben mir sind noch drei Peruaner aus Lima hier oben. Dann kracht ein gewaltiger Donnerschlag zwischen den Bergen, der uns richtig zusammenzucken lässt. Ein grelles Licht bricht durch die Wolken und die Luft vibriert. Wir schauen uns erschrocken an. Ich gehe 10 m nach unten und verstecke mich hinter einem tiefer gelegenen Steinhaufen. Nicht gut. Die Peruaner steigen ab. Allerdings scheint es durch den Neuschnee sehr glatt geworden zu sein. Ich denke, okey du bist ja nicht alleine. So lange die Frauen hier oben ausharren, kannst du das auch.
Zwei Tage später erfahre ich von einem Führer, dass in diesem Jahr bei genau so einer Situation zwei Touristen ums Leben gekommen sind.
Zwei Tage später erfahre ich von einem Führer, dass in diesem Jahr bei genau so einer Situation zwei Touristen ums Leben gekommen sind.
Nach einer knappen Stunde ertrage ich die Kälte nicht länger und steige ab. Meine Schuhe finden erstaunlich gut Halt, trotzdem Rutsche ich manchmal. Bloß nicht stürzen. Wenn ich hier mit verstauchtem Knöchel oder gar gebrochenem Bein einige Zeit liegen muss, könnten die eisigen Temperaturen den Rest erledigen. Also schön vorsichtig.
Nach einer halben Stunde scheint es sich aufzuhellen. Verdammt, ich überlege ernsthaft, noch einmal umzukehren. Aber ich glaube, das wird jetzt nichts mehr. Obwohl ich das zweite Mal Pech hatte, bin ich nicht unzufrieden. Ich laufe durch eine phantastische Natur mit beeindruckenden Wolken und wundervollen Farben.
Ich muss etwas über mich selber schmunzeln. Ich habe seit, ich weis nicht, vier Monaten keinen Regen mehr gesehen und nun habe ich jedes Mal Wolken oder Schneesturm erlebt. Beim Hinuntergehen singe heute nicht die Schnulze von den tausend Farben, mir geht eher der Song des Shanty Chors aus Inas Nacht durch den Kopf - Witzig, Witzig, Heute haben wir viel gelacht....
Naja, eins scheint klar zu sein, gegen Mittag ziehen hier immer Wolken auf. Sollte ich es wirklich noch auf ein drittes Mal ankommen lassen, dann muss ich es morgens probieren.
Ich muss etwas über mich selber schmunzeln. Ich habe seit, ich weis nicht, vier Monaten keinen Regen mehr gesehen und nun habe ich jedes Mal Wolken oder Schneesturm erlebt. Beim Hinuntergehen singe heute nicht die Schnulze von den tausend Farben, mir geht eher der Song des Shanty Chors aus Inas Nacht durch den Kopf - Witzig, Witzig, Heute haben wir viel gelacht....
Naja, eins scheint klar zu sein, gegen Mittag ziehen hier immer Wolken auf. Sollte ich es wirklich noch auf ein drittes Mal ankommen lassen, dann muss ich es morgens probieren.
Ausflug zur Grashängebrücke
Wie immer bin ich zeitig unterwegs. Es sind ca. 50 km zu fahren. Die Straße führt an vielen Seen vorbei und durchquert ursprüngliche Dörfer.
Nach einer Stunde erreiche ich ein tiefes Tal. Die Straße schlängelt sich in Serpentinen den Berg hinunter.
Ich trau mich. Es schwankt und schaukelt.
Zurück zu habe ich das Gefühl, ich fahre durch Italien. Ich weiß nicht, was da für Bäume stehen, aber sie sehen aus wie Pinien und es duftet ganz stark nach Harz.
Morgen mache ich einen aller letzten Versuch die Rainbow Mountains im Sonnenschein zu betrachten. Good Luck.
Morgen mache ich einen aller letzten Versuch die Rainbow Mountains im Sonnenschein zu betrachten. Good Luck.
Aller guten Dinge sind drei
Ich habe nicht besonders gut geschlafen, egal. 4 Uhr 45 stehe ich auf, esse etwas, nehme 300 mg Aspirin und fahre los. Gestern Abend habe ich noch meinen Scheinwerfer eingestellt, um möglichst viel zu sehen. Trotzdem muss ich vorsichtig fahren. Ich erreiche den Parkplatz 6 Uhr 30 und bin fast der Erste. Immerhin es gibt schon heißen Kaffee zu kaufen, Klasse. Die Masse der Touristen ist noch nicht eingetroffen. Trotzdem bin ich etwas unruhig, dass mich noch viele einholen und dann Volksfeststimmung am Gipfel ist. Die Herausforderung besteht heute darin für mich, nicht zu schnell zu laufen.
Es ist fast wolkenloser Himmel, toll. Die Pferde sind morgens etwas teurer, das doppelte. Ich verzichte. Nach drei Stunden ist der Gipfel zum greifen nah. Es sind zwar schon einige Bergsteiger oben, aber das hält sich noch in Grenzen. Ein Blick zurück und vom Massenansturm ist noch nichts zu sehen.
Ja, Ja, Ja und nochmal Ja, Ja, Ja
Es ist der Hammer, einfach unglaublich.
Der Gipfel liegt bei 5000 m. Ich setze mich hin und lasse in Ruhe den Blick schweifen. Dann gibt es Branch. Allerdings ist es auch schnell mit der Ruhe vorbei. Jeder fragt mich, ob ich ein Foto von ihm schießen kann und drückt mir sein Handy in die Hand. Einer erzählt mir, dass er Brasilianer ist. Ich kann es mir nicht verkneifen. Ich klopfe ihm auf die Schulter und sage mit einem Augenzwinkern 7 zu 1. Wir lachen beide.
Nach einer knappen Stunde trifft die Masse der Touristen ein. Eine Gruppe hat eine Drohne mit Kamera dabei. Das gibt bestimmt tolle Bilder. ich steige ab. Beim hintergehen, bin ich fast geneigt zu rennen. Aber besser nicht übermütig werden. Es war fantastisch. Eines meiner besten Erlebnisse. Und mal so ganz neben bei. Wenn ich in einer Woche drei Mal von 4400 m auf 5000 m hochklettere und dabei jedes Mal 17 km zurück lege, dann sollte doch Hoffnung für mein angekratztes Herz bestehen.