Nach Ha Giang
Als ich in Bao Lac morgens aufbrach, war Markttag. In erster Linie bieten die Bauern aus der Umgebung ihre Produkte an. Von Süßkartoffeln, über Mais, bis hin zu Wasserbüffeln, kann man alles erwerben.
Die ersten 50 km waren die gleichen, wie gestern. Und obwohl die Berge heute von der Sonne gewärmt wurden, erspare ich mir die selben Bilder noch einmal zu zeigen. Nur dieser W 50 , ein echtes Ossiprodukt, musste ich unbedingt festhalten. Vor ca. 30 Jahren hatte ich mal die Kolbenringe für diesen Motor gedreht.
Etwa an dieser Stelle bin ich gestern umgekehrt, weil alles mit Wolken verhangen war. Heute präsentiert Vietnam seine Natur in der ganzen Schönheit. Es sind gewaltige Schluchten, die von kleinen Bergstraßen durchzogen werden.
Neben der Straße fallen die Hänge oft mehrere hundert Meter senkrecht ab. Ich habe noch 150 km bis Ha Giang vor mir. Aber ich komme nicht voran. Hinter jeder Kurve muss ich anhalten, staunen, genießen und fotografieren.
In einer etwas größeren Ortschaft beschließe ich, mir ein Hotel zu suchen. Ich könnte so morgen noch eine Tour hier durch die Berge machen. Aber wo ich auch frage, überall werde ich abgewiesen. Sollte tatsächlich alles voll sein? Es ist etwas seltsam.
Nach weiteren 40 km finde ich endlich ein Zimmer. Es ist nicht so super, aber besser als nichts. Angeblich soll es nur 50.000 Dong kosten. Na, ob dass so stimmt?
Nach weiteren 40 km finde ich endlich ein Zimmer. Es ist nicht so super, aber besser als nichts. Angeblich soll es nur 50.000 Dong kosten. Na, ob dass so stimmt?
Ha Giang Vietnam - Fantastische Natur
Am nächsten morgen sagte man mir, die 50.000 wären nur für eine Stunde gewesen, die ganze Nacht kostet 200.000. Ich muss etwas schmunzeln. Wer checkt abends in ein Hotelzimmer ein und will nur für eine Stunde bleiben. Und warum fragte mich niemand, als die Stunde rum war? Das ergibt alles keinen Sinn. Ich hole mein letztes Kleingeld aus der Tasche und gebe nochmal 90.000 rüber. Einige machen lange Gesichter, die anderen sagen ok.
Es ist sehr früh am Morgen. Der Sonne fehlt noch die Kraft, die Wolken aus den Tälern zu vertreiben. Es gibt wieder viel zu bestaunen. Leider ist der Verkehr schon am Morgen heftig. Man muss höllisch aufpassen, nicht unter die Räder zu kommen. Es ist Wochenende und ganz Vietnam scheint einen Ausflug zu machen. Man ist in großen Gruppen zu 10 bis 50 Personen unterwegs. Die meisten Fahrer haben die Staatsflagge am Moped befestigt.
Ich bin früh in Ha Giang. Im ersten Hotel winkt man wieder ab, obwohl ich die leeren Zimmer in Erdgeschoß sehe. Auch in den nächsten Häusern bietet sich das gleiche Bild. Letztlich finde ich ein etwas herunter gekommenes Zimmer für 250.000 Dong.