Bolivien - von der Grenze nach Tupiza und weiter zum Salzsee Uyuni
Der Streik ist nach zwei Tagen beendet und ich kann problemlos nach Bolivien einreisen. Ich muss an dieser Stelle mal die Grenzer in Südamerika loben. Bis jetzt habe ich dort nur freundliche, hilfsbereite Menschen erlebt, die auch sehr gut Englisch sprechen.
Bolivien empfängt mich mit blauem Himmel und Regenbogenwölkchen. Von der Grenze sind es ca. 80 km bis Tupiza.Dort beziehe ich das erste Hostel, 35 Bolivianos/5Euro für ein Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad. Danach schaue ich mir die Stadt an und gehe zum Friseure.
Hier wird noch alles per Hand gemacht. Das Werkzeug sieht etwas schmuddelig aus, aber der Meistro hat es vor meinen Augen in die Flamme gehalten. Erst hat er 10 Bol. gesagt, am Ende wollte er 20 Bol. haben, von mir aus gerne. Hier scheint das Leben bedeutend billiger zu werden, wie in den anderen Ländern zuvor. Für ein Mittagessen habe ich 12 Bol/ 1,50 Euro bezahlt. Nur das Benzin ist teuer. Ausländer müssen 150 Prozent mehr bezahlen, 8,80 Bol/ Lieter. Leider gibt es kaum Internet.
Am nächsten Tag
Diashow Tupiza
Nach zwei Tagen geht es weiter nach Uyuni.
Tupiza - Uyuni, 200 km Staub, Schotter und Sandsturm Mein Navi zeigte mir eine rote Straße, was Teerstraße, Autobahn oder eben gut bedeutet. Das Blau auf dem Rot zeigt nur die gefahrene Strecke. Leider waren aber nur die letzten 15 km befestigt und dieser Abschnitt war gesperrt. Es wurde eine echte Herausforderung für mein Motorrad und mich.
Die ersten Kilometer verliefen in einem Flussbett. Wasserdurchfahrten waren die Regel und kein Problem. Gefährlich für die Maschine sind eher die vielen kleinen Bodenwellen auf dem Weg, die wie Wellblech aussehen. Sie sind ein echter Speichenkiller. Man kann zwar mir hoher Geschwindigkeit darüber hinweg rasen, dann spürt man kaum noch die Vibrationen, aber leider gibt es auch immer wieder plötzlich auftretende sandige Stellen. Wenn man in diese zu schnell hineinfährt, kann sich das Vorderrad querstellen und man verliert die Maschine. Es war also Vorsicht angesagt. Am Ende habe ich für 200 km fast sieben Stunden benötigt.
Es gab aber auch viele landschaftlich reizvolle Abschnitte. Ich konnte aber nur wenige Bilder machen, da ich mehr mit mir selbst beschäftigt war. Es war wirklich ein kräfteraubender Tag gewesen und ich habe die ganze Zeit gebetet, dass das Motorrad durchhält. Ich muss an dieser Stelle einfach mal sagen, GXT 200 gut gemacht! Auf der gesamten Strecke habe ich mir nur eine Pause gegönnt. Ich hatte eh nur trocken Brot und Tee dabei.
Der zweite Abschnitt wurde richtig heftig. Der Wind wirbelte Unmengen an Sand durch die Luft, so das ich mitunter im Blindflug gefahren bin. Gefährlich war dieser Abschnitt mit Verwehungen. Es bestand die Gefahr sich fest zu fahren und das heißt, ich hätte schieben müssen. Aber genau bei so einem Schieben hatte ich mir vor einigen Wochen in Chile den Herzkasper geholt. Und jetzt im geschwächtem Zustand sollte ich solche Kraftakte auf jeden Fall vermeiden. Ich habe pausiert und war entschlossen umzukehren, als mir zwei Motorräder entgegen kamen. Dies hieß für mich, die sind durch gekommen, es kann also nicht mehr ewig so weiter gehen.
Jetzt bin ich in Uyuni, bin völlig verdreckt und glücklich heil durchgekommen zu sein. Der Sand brennt mir noch einen Tag lang in den Augen. Mein Motorrad und ich, wir haben einen echten Härtetest bestanden. Ich hoffe es bleibt so. Ich habe super Internet, kann online Fernsehen schauen und MDR hören. Ich werde ein Weilchen bleiben.
Diashow von Tupiza nach Uyuni
Salar de Uyuni - 10.000 Quadratkilometer Salzkristalle
Ich habe mich in einem Hotel außerhalb des Zentrums einquartiert, 70 Bol, super Internet und ruhig. Es gab einen kleinen Schreck am Morgen auf den Banken. Mein Konto in Thailand ist fast leer und so habe ich meine deutsche Karte mal ausprobiert. Sie funktionierte aber an zwei Automaten nicht, erst am Dritten. Am Nachmittag besuche ich den Lokfriedhof.
Am nächsten Tag geht es zum See. Er soll bis zu 100 m tiefe sein, die Kruste bis 30 m dick
Ich fahre mitten hinein in die weiße Unendlichkeit, steige ab und genieße die Weite und Stille .
Danach geht es mit Vollgas zur Isla Incahuasi. Es führt eine Art Highway über den See, auf dem sogar Busse verkehren.
Hier ist es vorbei mit der Abgeschiedenheit. Karawanen von Jeeps karren dutzende von Touristen an. Bekannt ist die Insel für ihre Kakteen. Manche sollen 1200 Jahre alt sein. Eintritt 30 Bol.
Rück zu nehme ich wieder die Strecken abseits der Autobahn.Allerdings sollte man immer die Augen offen halten, es gibt mächtige Löcher im Salz.