Schlechter Start
Erst lief es nicht ganz reibungslos an der Grenze ab. Und dann habe ich schon nach wenigen Kilometern Strafe zahlen müssen.
Meine Route wird mich erst durch den nördlichen Korridor führen, dann Richtung Südwesten nach Swakopmund und schließlich über Windhoek nach Botswana.
Eigentlich hatte ich geglaubt, endlich der afrikanischen Regenzeit entkommen zu sein, aber leider hatte es mich noch einmal voll erwischt. Ich mache also einen Ruhetag, um meine Sachen zu trocknen und um Dinge zu regeln.
Mit dem Kanister sollte es jetzt keine Benzinprobleme mehr geben. Der Sprit ist preiswert hier, kostet je nach Wechselkurs etwas unter einem Euro.
Eigentlich wollte ich es jetzt ruhiger angehen lassen. Aber nun bin ich doch noch mal 600 km am Stück gefahren, bis an den Atlantik nach Swakopmund. Ich habe es geschafft, quer durch Afrika von einem Ozean zum anderen.
Typisch für die Küste in Namibia sind die dicken Nebelschwaden die über der Küste liegen. Die warme Luft Afrikas trifft auf das kalte Wasser des Atlantiks. Dadurch ist es hier auch bedeutend kälter.
Ich bin drei Tage in Swakopmund gewesen. Viele Leute sprechen Deutsch. Es gibt jede Menge Auswanderer. Ich habe bei einem gewohnt und konnte einiges für meine zukünftige Rentenzeit in Erfahrung bringen. Dominierend ist aber die Sprache der Buren, das African. Es ist dem holländischen sehr nah und zu mindestens die Schrift kann ich oft verstehen.
​Es gibt einen deutschen Bäcker, wo ich jeden Morgen frühstücken gewesen bin, Hackbrötchen, Kakao und noch ein Sandwich, für 5€. Außerdem habe ich für mein Motorrad eine gute Kette gekauft. Mit der alten musste ich alle zwei Tage nach spannen. Das ist jetzt vorbei.
Außerdem habe ich einen Abstecher durch die Wüste zur Walfisch Bucht gemacht.
Nach drei Tagen bin ich weiter Richtung Norden gefahren und habe mir ein richtig schickes Apartment am Strand gemietet. So zusagen als Abschluss und Belohnung für meine lange Tour durch Afrika.
Ich habe lauter leckere Sachen eingekauft und es mir vier Tage richtig gut gehen lassen.
Es gab einen Indoor Grill in der Küche und den Sonnenuntergang konnte man vom Bett aus genießen. 
Aber natürlich bin ich auch jeden Tag mit dem Motorrad unterwegs gewesen.
Die Robbenkolonie bei Cap Cross
Mile 108
Schiffswrack
​Danach ging es weiter nach Windhoek.
Sobald man sich von der Küste entfernt verschwinden die Nebelschwaden und es wird bedeutend wärmer.
In Windhoek gibt es nicht viel zu sehen, trotzdem bin ich vier Tage geblieben. Es ist Ostern und ich bin kein Freund von Feiertagen, alles ist voll, teuer und laut. Ich habe Zeit das Erlebte auf zu schreiben.
Ich hatte in Betracht gezogen mein Motorrad hier zu verkaufen. Es gab auch Angebote, die besser waren, wie mein Kaufpreis. Ich wäre dann mit dem Bus weiter nach Kapstadt gefahren und von dort aus hätte ich die Heimreise mit einem Kreuzfahrtschiff angetreten. Aber ich habe noch zwei Monate, bis ich zu Hause sein muss. Also werde ich morgen Richtung Osten nach Botswana aufbrechen.
Auf halben Weg an die botswanische Grenze lege ich einen dreitägigen Stopp auf der West Nest Lodge ein. Hier ist es richtig gut, viele Tiere und viel Natur.
Der Weg bis zu meiner Rente ist noch weit und steinig, und es ist auch nicht so ganz gewiss, ob ich das Ziel erreichen werde. Aber bisher hatte ich immer geglaubt, ich werde dann nach Asien gehen. Momentan finde ich Afrika besser. Es ist faszinierend.
Also, schaun ma mal, dann werd mo schon sehe !